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Tour A

13. Station | Catugnatos erzählt vom Schädelkult

Catugnatos erläutert den Schädelkult, er ist damit vertraut! Die 13. Station der Oberschwäbischen Keltenstraße befindet sich an der Schanzstraße bei Tannheim.

Die Beschreibung des Geländes zur Station 13 befindet sich hier: “Keltische Viereckschanze bei Tannheim“.

13_Catugnatos
© Till Adloff info@till-now.de

Hallo! Mein Name ist Catugnatos, was soviel bedeutet wie  „mit dem Kampf vertraut“. Ich habe reichlich Kampferfahrung, so ist hier das Leben! Es geht Euch also um den K’uennos, also wie Ihr sagt, der Kopf.

Mit dem Kampf erwirbt man Respekt und Prestige, doch es ist ein blutbrünstiges Geschäft! Dazu gehört auch der Schädelkult, ihm wohnt ein religiöses Element inne.

Die Schädel und ihr kultischer Wert bei den Kelten

Wir Kelten glauben an die Quasi-Wiedergeburt, wir werden immer wieder geboren. Aus diesem Grunde sind wir furchtlose Krieger und scheuen auch vor Menschenopfer nicht zurück. Der Kopf hat eine besondere Bedeutung! Schon die Haare, so glauben manche, sind der Sitz der Götter und haben ihre Frisuren nie geändert, sondern einfach wachsen lassen. So ist der Kopf selbst ein sakrales Element. Manch einer legt seinen Schädel zum Schutz oder zum Segen aus, manche machen Amulette daraus und andere legen sie auf Heiligtümer.

Manche, so wurde mir berichtet, haben den Schädel einzig zur Zeremonie genutzt und haben diesen danach weggeworfen. Aber die meisten haben die Köpfe gesammelt, manche sogar balsamiert. Ich glaube, dass der Kopf der Sitz der Seele ist und diese kann nach dem Tod weiterleben. Manch ein Kopf kann die Zukunft sehen!

Auch bei den Tieren ist der Kopf ein besonderes Element. Der Pferdekopf war  in Kombination mit einer Schlange Symbol des Schöpfungsakts. Der Kopf des Ebers zierte manches Karnyx und viele andere Tierköpfe fanden sich auf unseren Münzen. Die Götter hatten zuweilen sogar drei Köpfe oder Gesichter.

Der Schädelkult bei den Kelten

Der ruhmreiche Krieg war auch ein Teil des Schädelkults. Und woher bekam man einen Kopf? Aus der Schlacht natürlich! Ein besiegter Gegner brauchte seinen Kopf nicht mehr. Vor allem aber, wenn man den Kopf eines wichtigen Gegners hatte, trug man die Ehre nach Hause. Diese wurden mit Zedernöl balsamiert. Man hing sie noch während der Schlacht an das Pferd, je mehr desto besser.  Das war ein ehrenhafter Moment für uns Kelten und dabei sangen nicht wenige. Den Schädel während der Schlacht zu erobern war nur daher möglich, weil wir Kelten immer Mann gegen Mann kämpften, da mischte sich auch niemand ein.

Nach der Schlacht, sofern man gewonnen und Köpfe errungen hatte, wurden diese zur Schau gestellt und der Sammler konnte sich in Ehrbekundungen sonnen. Dazu wurden die gesammelten Köpfe aufgehängt. Die blutigen Waffen hingegen, gab ich immer meinen Dienern, das hatte ja nichts mit Ehre zu tun!

Auch zu wichtigen Feiertagen rollten Köpfe, vor allem zu Lugnasad, dem Feiertag des Lichts und des Gottes Lug.  Aber das variierte von Region zu Region.

Auch deswegen sahen die Griechen und die Römer in uns Barbaren, die Menschenopfer und der Schädelkult waren für diese Kulturen archaische Traditionen. Sie verboten diese Praktiken auch, als sie unsere Ländereien eroberten, doch davon wird Euch Sirona an der nächsten und letzten Station erzählen.

Literaturverzeichnis

Die nächste Station der Oberschwäbischen Keltenstraße ist unter den folgenden GPS Daten zu finden: 48.142709,10.077112

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